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Interview mit dem Yogalehrer und Geistforscher Heinz Grill

Heinz Grill hat auf seiner Webseite als Reaktion anlässlich eines dreiseitigen Artikels(!) in der SZ mit dem Titel „Der Guru“, vom 13.April 2019, zwei Diskussionsbeiträge veröffentlicht. Als Autor dieses Recherche-Blogs habe ich ihm hierzu mehrere Fragen gestellt.
Der Artikel der SZ ist über Internet käuflich: https://projekte.sueddeutsche.de/artikel/gesellschaft/der-guru-e168959/?reduced=true)

Die beiden Artikel von Heinz Grill sind unter folgendem Link einsehbar: https://heinz-grill.de/guru-gefahr-sz/ und https://heinz-grill.de/kritik-yoga-sueddeutsche-zeitung/

Ersterer ist mit Zeitgemäße spirituelle Veränderungen betitelt, der andere mit Die Gefährlichkeit falscher Informationen.

 

Walter M.:  Ich verfolge seit einiger Zeit den Streit, den Sie in München haben. Mit großem Interesse hörte ich einige von Ihnen veröffentlichte Videos. Überraschenderweise spricht der Artikel in der Süddeutschen Zeitung das Gegenteil von Ihren Aussagen aus. Was meinen Sie zu dieser Diskrepanz?

Heinz Grill:  Ich bin von Natur aus sehr streng erzogen, meine Eltern waren sehr ehrliche Menschen. Nichts war meinen Eltern und meiner Erziehung fremder als untergründige Angriffe ohne die Möglichkeit zu persönlicher Aussprache.

Wenn Sie die Zeitung lesen, dann werden keine eindeutigen Fakten geliefert, sondern Mutmaßungen angestellt und es wird meine Person in Verbindung mit Mord und vollkommen unseriöser Gruppenbildung gebracht. Mir ist es jedoch für jeglichen geistigen Entwicklungsweg besonders wichtig geworden zu betonen, dass Gruppen, Arbeitskreise und Institutionen nicht über Glaubensfragen und über Wahrheit herrschen können. Ich selbst habe nie Gruppen, Institutionen, Vereine oder ähnliches gebildet. Scheinbar ist es aber ein großes Anliegen der Familie B. in München, und der mit ihnen verbundenen kirchlichen Stellen, dass sie nun geradezu mit Gewalt eine Gruppe um mich festlegen wollen. Von dieser Festlegung einer Gruppe ausgehend können schließlich Verbindungen zu Personen kritischer Art definiert werden.

Die Diskrepanz, die zwischen dem Zeitungsartikel und meinen Aussagen besteht, kann sich wohl nur entwickeln, wenn meine eigenen Aussagen nicht zur Kenntnis genommen werden und lediglich Gegner zitiert werden. Selbst die Tochter der Familie B., die sich kritisch gegenüber ihrer Familie ausspricht und ihren Ehemann verloren hat, rechne ich nicht zu meinem Umfeld. Mit ihr möchte ich nichts zu tun haben. Leider gibt es manchmal Verbindungen, die jedoch nicht persönlicher Art sind, sondern über den Gerichtsweg.

 

Walter M.:  Dennoch verstehe ich noch nicht die Widersprüchlichkeit. Sie haben den Yoga mit dem Namen Neuer Yogawille neu begründet und führen scheinbar eine ganze Mannschaft zum Klettern?

Heinz Grill:  Das Kennzeichen des Neuen Yogawillen – der Begriff stammt von Rudolf Steiner und wurde von mir in der Praxis ausgearbeitet – ist ein anderes Lehrer-Schülerverhältnis als im klassischen gurukula System des Ostens. Es gibt keine Zweige oder Zweigstellen des Neuen Yogawillens, da es auch kein eingeschriebenes und fundiertes Zentrum gibt. Die Anthroposophie besitzt in den verschiedenen Städten Zweigstellen. Der Neue Yogawille steht jedem zur Verfügung, der diesen in Teilen oder auch in größerem Umfang aufgreifen möchte. Es gibt auch verschiedene Ausbildungslehrgänge zu dieser Disziplin. Das Verhältnis des unterrichtenden Lehrers zu den Lernenden gründet sich nicht auf einem definitiven Autoritätsverhältnis. Derjenige, der sich den Grundideen des Neuen Yogawillens widmet, unterrichtet die Übungen im Sinne eines Dialoges. Der Teilnehmer muss hierzu nicht in eine feste Gruppe eintreten, noch muss er ein Credo ablegen. Er muss und soll auch nicht seinen Beruf aufgeben und diesen gegen Yoga eintauschen. Wenn der Teilnehmer die Inhalte der Übungen und die philosophischen Grundsätze des Neuen Yogawillens studiert, kann er sein Leben bereichern und sich auf diese Weise bewusstseinsgemäß stärken und weiterentwickeln.

Die Diskrepanz zwischen der Zeitung und meinen Aussagen kann deshalb nur entstehen, wenn man die wesentlichen Grundsätze meiner Philosophie ignoriert und Behauptungen unbelegt dagegenhält. Schließlich geht der gewöhnliche Leser bei Spiritualität immer von Gruppen und Gruppenbildungen aus und er kann sich sehr schwer vorstellen, dass ich in all meinen Referaten zum Gegenbild, nämlich zur individuellen Auseinandersetzung anrege und, wer mich einige Male gehört hat, wird nicht umhin kommen, als die Warnungen vor Gruppenbildungen zur Kenntnis zu nehmen. Die Familie B. in München und wohl auch die Zeitung kennen diese meine Meinung, ignorieren diese und versuchen mit besonderer Heftigkeit eine Gruppe um meine Person zu definieren.

 

Walter M.:  Wie verhält es sich mit dem gewöhnlichen Leben und dem Neuen Yogawillen? Muss nicht derjenige, der Ihre Philosophie studiert, sich unweigerlich aus dem Leben entfernen?

Heinz Grill:  Ein bekannter Architekt aus München sagte einmal bei einem gemeinsamen Vortrag die einführenden Worte: „Ich möchte mich bei Heinz Grill bedanken, da ich ohne ihn Yogalehrer oder irgendein biologischer Marktverkäufer geworden wäre.“ Das Publikum, es waren lauter Bauunternehmer und Architekten, verstanden natürlich diese Aussage nicht und lächelte nur aus Verlegenheit des Unverständnisses. Ich selbst aber verstand die Aussage sehr gut, denn ich wusste, dass der Architekt bei der Familie B. in München gewesen war und ihm dort gesagt worden war, dass ein Yogalehrer spiritueller sei als ein Architekt, und ein biologischer Marktverkäufer als Beruf ebenfalls ethischer als andere Berufe. Meine Aufklärungsarbeit erfolgt hingegen dahingehend, dass ich keinen „unspirituellen“ Beruf definieren kann. Der Architekt entwickelt Ideen zu Formen und er braucht eine gute Pädagogik für das Umgehen mit dem Bauherrn und den verschiedensten Handwerkern. Sein Beruf kann sich spirituell entwickeln, wenn er beispielsweise platonische Ideen über die Formen in die praktische Umsetzung führen lernt. Die Aussage des Architekten war am Anfang seiner Rede etwas missverständlich für das Publikum. Sie wird aber verständlich, wenn man weiß, dass es diese genannten falschen – ja ich möchte sagen gänzlich irrtümlichen – Meinungen gibt die besagen, dass man bisherige Berufe durch spirituellere, zum Beispiel dem Yogalehrer, eintauschen solle.

Viele Menschen habe ich davor bewahrt, ihren Beruf aufzugeben. Die Ärztin, die im Artikel der Süddeutschen Zeitung benannt ist, propagierte das Gegenteil, da sie nur in der Esoterik und auch in ihrem eigenen Beruf als spirituelle Leiterin eines Hauses in München meinte, die Wahrheiten erkannt zu haben, die übrige Welt war ihrer Meinung nach dem Materialismus preisgegeben. Den wirklichen Wert eines soliden, wissenschaftlichen oder auch praktischen Berufes schätzte sie nicht.

Durch Spiritualität, wie ich sie verstehe, sollte man seinen beruflichen Fähigkeiten näher kommen und ich hüte mich in den allermeisten Fällen davor, jemandem den Berufsausstieg nahezulegen.

 

Walter M.:  Sie stellen die Frage, ob heute Spiritualität nicht zu einem großen Thema für die Öffentlichkeit werden müsste. Spiritualität ist, wenn ich Sie recht verstanden habe, wenn der Einzelne eine sinnvolle Idee, einen Gedanken in der materiellen Welt konkret umsetzen lernt.  Das ist ungewöhnlich. So wird Spiritualität normalerweise nicht gedacht. Wenn ich bei Ihrem Gedanken bleibe und ihn weiterdenke, wäre es ja auch vorstellbar, dass beispielsweise ein Möbelschreiner es lernen könnte, eine spirituelle Idee in der Herstellung eines Esstisches umzusetzen. Was müsste dieser Schreiner vor allem beherzigen? Was für einen Unterschied macht es, wenn der Tisch mit Idee oder ohne Idee angefertigt wird?

Heinz Grill:  Es ist richtig, in jedem Beruf, beispielsweise in dem eines Tischlers, kann eine spirituelle Idee umgesetzt werden. Derjenige der dies möchte, muss sich jedoch mit der Idee auseinandersetzen. Er bedarf geeigneter Schriften, wie zum Beispiel diejenigen von Rudolf Steiner, vielleicht sogar diejenigen von großen Mathematikern oder beispielsweise eine Auseinandersetzung, wie ich sie in dem Buch „Die Synthese von Spiritualität und Baukunst“ dargelegt habe.

Weiterhin ist es hilfreich, wenn der auf diese Weise Übende sich von Gruppenspiritualität tatsächlich frei macht und weniger passive Bekenntnisse zur endgültigen Wahrheit erhebt, sondern sich in einem freien Studium um ein praktisches Verständnis der Spiritualität bemüht. Solange jemand glaubt, er sei besonders spirituell, weil er einer Kirche, einer Yogarichtung, einer neuen religiösen Bewegung oder einem Meister zugehörig sei, tut er sich schwer, jene praktische Umsetzung einer errungenen Idee bis in die Praxis zu leisten.

 

Walter M.:  In Ihrem letzten Artikel deuten Sie an, dass Gruppenaspekte die Möglichkeiten von guten spirituellen Ansätzen „regelrecht verderben“ könnten. Was meinen Sie damit?

Heinz Grill:  Ich glaube ich bin ein Fachmann für Sektenfragen und mit Sicherheit ist mir kein einziger Sektenreferent der katholischen Kirche im spezifischen Erkennen von Sektenstrukturen gewachsen. In Gruppen lebt immer eine Art, wenn ich sie auf diese Weise bezeichne, Gruppengeistigkeit und es resultieren trotz größter Bemühungen fast immer Gruppenzwänge. Wie sehr streifen beispielsweise die Blicke bei einem Seminar, ich kenne das ja aus jahrelanger Erfahrung, mit kritischem scharfen Ausdruck denjenigen, der sich am Buffet eine Fleischration nimmt. „Was, der ist noch nicht einmal Vegetarier geworden“ murmelt man schon am Tische. Manchmal möchte man selbst zum Fleischbuffet greifen, um all diesen Gruppengeistern mit ihren einseitigen Credos eine Lektion zu erteilen. Dann beginnen andere wieder zu „helfen“ und insgeheim zu indoktrinieren. Was glauben Sie, wie ich diese versteckten Missionen und Indoktrinationen unsympathisch erlebe. Jahrelang spreche ich schon von einem freien Menschenbild. Ich begebe mich ab und zu durch meine Arbeit in feststehende anthroposophische Gruppen oder in Yogagruppen und erlebe dass, ohne es böse zu meinen, die sogenannte vorherrschende Glaubensformel als Gruppengeistigkeit allerlei Direktionen aufweist. Derjenige, der Spiritualität sucht, muss meines Erachtens, in Gruppen Vorsicht walten lassen und am besten definiert er sich auf lange Sicht mit einem Alleingang. Er muss deshalb nicht Kirchen und Veranstaltungen meiden, seine Grundeinstellung sollte aber gegenüber Gruppen ausreichend kritisch sein und er sollte immer ein waches Bewusstsein den Verhaltensformen in Gruppen entgegenbringen.

 

Walter M.:  Sie möchten also Spiritualität aus den engen Begrenzungen von Konfessionen und Gruppen befreien. Welche praktischen Hinweise könnten Sie für den Einzelnen weiterhin geben?

Heinz Grill:  Die größte „spirituelle Bindung“ ist wohl durch Kircheninstitutionen entstanden. Der Einzelne kann aus der Kirche austreten, er wird sich aber schwer tun, aus all den Prägungen, moralisierenden Wortformeln über Sünde und Kodifizierungen von Gut und Böse auszutreten. Diese liegen im Inneren des Einzelnen. Ich selbst muss beispielsweise am Anfang eines Kurses die Vorurteile, die meiner Person entgegengebracht werden, bereinigen und muss Interessenten auffordern, dass sie mich als Person nicht zum Guru machen. Wie leicht passiert es bei einem Seminar den Leuten, den Lehrer, der vorne steht zu einem Guruidol zu erheben und auf dieser Grundlage insgeheim eine Glaubensbindung mit unproduktivem Lernverhalten zu errichten. Für die Zukunft braucht es deshalb Yogalehrende, die Personen nicht in eine Gruppe führen wollen, sondern die zu inhaltlicher Auseinandersetzung anregen und passive Glaubensanhaftungen verhindern. Ein guter Unterricht, wie auch eine gute Literatur, helfen dem Einzelnen, dass er verborgene in ihm befindliche psychologische Abhängigkeiten eliminieren lernt.

Der Psychologe Martin Schwiersch, ein sehr bekannter Bergsteiger, sagte einmal, dass er sehr viel mit Frauen zu tun hat, die mit der Bergsteigerpassion ihrer Männer nicht zurechtkommen. Diese Aussage fand ich sehr interessant, da es auf dem Wege der Spiritualität in noch größerem Maße diese Beschwerden gibt. Viele Familien und Ehepartner kommen mit den eigenartigen spirituellen Praktiken, die jemand macht, nicht immer zurecht. Manchmal zeigen sich diese Beschwerden als natürlich und angemessen, aber es ist auch häufig, dass durch den Weg, den ein einzelnes Familienmitglied einschlägt, die internen Abhängigkeitsstrukturen regsam werden und deshalb Beschwerden angemeldet werden. Die Flucht eines Familienmitglieds aus einem Familienkonflikt heraus in eine spirituelle Gruppe ist unangebracht und führt unnötig zu weiteren Konflikten. Leider nützen die kirchlichen Sektenreferenten diese Konflikte, so wie meine Erfahrung zeigt, und sie versuchen die Spiritualität in ein schlechtes Licht zu rücken. Die gesamte Situation mit Kirchen, Sektenreferenten und Ein-und Austreten in spirituelle Richtungen zeigt dringlich, dass auf diesem Gebiet weniger die spirituelle Zugehörigkeit zählen sollte, sondern ein fundierter Dialog über Inhalte und Glaubensfragen gedeihen müsste. Es sollte deshalb immer mehr Personen geben, die den Mut haben, außerhalb von Institutionen die spirituellen Fragen und Entwicklungsmöglichkeiten in die Diskussion zu bringen. Meines Erachtens fordert die Süddeutsche Zeitung insgeheim, ohne es bewusst zu wissen, zu einer Auseinandersetzung mit der Familie B, mit meiner Person und schließlich auch zu der Frage bezüglich Gruppen auf. Die spirituelle Frage müsste deshalb einmal mutig in der Welt zur Diskussion kommen. Personen zu diffamieren, ohne die eigentlichen Aussagen zu kennen und zu würdigen, wie dies in dem Artikel geschehen ist, halte ich für unangemessen und ethisch untragbar. Es zeigt nur, dass Meinungen über Spiritualität gebildet werden sollen, ohne dass diese in den Dialog geführt werden dürfen.

 

Walter M.:  Sie sprechen weiterhin davon, dass der Einzelne seine spirituellen Fähigkeiten entdecken lernt. Das klingt interessant und man stellt sich vor, dass jeder Mensch noch viel unentdecktes Potential besitzt. Ist ein solcher Weg denn ohne einen kompetenten und erfahrenen Lehrer möglich?

Heinz Grill:  Meines Erachtens braucht es verschiedene Lehrer. Wer eine Sprache lernen möchte, muss sich zum Beispiel an der Aussprache des Wörter orientieren und er benötigt hierzu einen oder einige Lehrer. Die reinen Computerprogramme geben zu wenig ein lebendiges und authentisches Bild. Wer Spiritualität lernen möchte und Fähigkeiten dazuerlangen möchte, sollte sich ebenfalls zu verschiedenen Lehrerpersönlichkeiten hinwenden. Ich sage zum Beispiel zu Yogalehrern in den Fortbildungen, dass ich nicht sehr glücklich bin, wenn sie lediglich zu mir in Fortbildung kommen, sie sollten sich in anderen Richtungen und an anderen Lehrern Vergleiche nehmen. Meine Erfahrung für den Yoga- und Meditationsunterricht sind jene, dass man bei mir sehr schnell Fortschritte machen kann, es entstehen aber Einseitigkeiten und wenn das Gelernte nicht ausreichend umgesetzt wird, bin ich über die Teilnahme an einem Seminar nicht mehr sehr glücklich. Ich glaube deshalb, dass es für jeden Lernenden verschiedenste Lehrer geben sollte, selbst wenn jemand nicht sehr gut unterrichtet, kann jemand das Beispiel eines schlechten Unterrichtes kennenlernen und daraus beste Vorsätze nehmen.

 

Walter M.:  Sie schreiben, bezugnehmend auf oben genannten Artikel in der S.Z einen Beitrag über die Gefährlichkeit von falscher Information, Manipulation und Suggestion.  Bedeutet das nicht eine enorme Herausforderung an den Einzelnen, sich hier einen freien Blick und eine gewisse reife Urteilsfähigkeit zu erringen?

Heinz Grill:  In früheren Zeiten war der Mensch vor die Herausforderung der Naturbedingungen gestellt. Mittlerweile erschuf sich jedoch die Menschheit Bedingungen, die für eine gesunde Gemütslage wie unerträglich erscheinen. Obwohl dem Menschen heute eine recht große Freiheit zugestanden wird, erscheint sein inneres Seelenleben sehr unfrei und wie gesteuert von außen. Der Zeitungsartikel in der Süddeutschen Zeitung liefert zum Beispiel keine deutliche oder, besser gesagt, so gut wie gar keine Faktenlage. Für eine gute Meinungsbildung müsste man die Fakten einer Sache zur Kenntnis nehmen. Es wird von kriminellen Ereignissen berichtet, beispielsweise dass Kritiker von einer Gruppe brutal verfolgt werden. Welche Verfolgung gibt es tatsächlich? Es wird von einem Mord berichtet – die Anklage gegen Klaus O. wurde von der Staatsanwaltschaft selbst zur Korrektur vorgelegt, da Vorsätzlichkeit fehle und deshalb Mord ausscheide. Die Zeitung berichtet deshalb eigentlich faktisch von einem Familienkonflikt innerhalb der Familie B., denn wenn der Schwiegersohn in einen emotionalen Totschlag oder eventuell sogar in ein suizidales Geschehen des Ärzteehepaares verwickelt ist, handelt es sich definitiv um ein Problem, das in der Familie B. vorliegt. Würde man die Fakten grundsätzlich einmal aufzählen und von falschen Verdächtigungen, Gruppen und Zuordnungen illegaler Art absehen, so würde ein vollkommen anderes Bild gezeichnet werden.

Die Folgen von gezielten Falschdarstellungen zeigen sich auf gesundheitliche Art in erster Linie für denjenigen, der sie unbedacht liest und natürlich auch für denjenigen, der sie projiziert. Es zeigt für mich eine Armut des Seelenlebens, wenn man andere Personen mit allerlei Beleidigungen, Falschdarstellungen und Unterstellungen verfolgen muss. Warum, müsste man sich fragen. Schließt sich nicht derjenige, der auf die diffamierenden Geschichten einsteigt, in seine eigene enge Welt ein und raubt sich wertvolle Entwicklungsmöglichkeiten? Geistig gesehen, wenn ich das so sagen darf, aber eben rein geistig gesehen, erlebt jeder in der Tiefe seiner Seele seine eigenen Äußerungen und Projektionen und es ist sogar geistig gesehen so, dass derjenige, der verdammt und verleumdet wird, für die Zukunft eine bedeutungsvolle Persönlichkeit wird. Dies geht jedoch geistig dem materiellen Geschehen voraus. Eigentlich sucht man mit dem Artikel, um es noch einmal zu wiederholen, eine Auseinandersetzung mit der Familie B. in München, eine Auseinandersetzung mit „Gruppe“ und eine Auseinandersetzung mit meiner Person.

In spirituellen Schulen, wie zum Beispiel bei den Rosenkreuzern oder auch in indischen noch gut geführten Schulen sagt man, dass die Gesellschaft zu jenen, die sie verwirft, eine Form der Anbindung sucht. Noch in diesem Leben oder in einem nächsten tritt man in ein Lehrverhältnis zu der ehemals verworfenen Person ein. Zumindest sät man Abhängigkeiten, wenn man auch nicht an ein weiteres Leben glaubt, so sät man mit allen Beleidigungen und Diskreditierungen zu den Verworfenen ein Abhängigkeitsverhältnis. Mir wäre es deshalb sympathischer, wenn die Personen, die etwas über mich schreiben, zu mir kommen, denn dann schreiben sie objektiv und bleiben frei von Bindungen. Die Familie B. und alle, die auf die falschen Tatsachenbehauptungen einsteigen, stehen, und das muss ich leider sagen, in einem tiefen Abhängigkeitsverhältnis.

Wenn ich heute jemanden um 5 Euro betrüge, so stehe ich geistig gesehen zu diesem in einem Abhängigkeitsverhältnis. Was sind diese 5 Euro nun wert? Die gesamte Medienpolitik und die Welle der Beleidigungen, die beispielsweise eine Familie B. aussendet, stehen in keinem Verhältnis zu den Abhängigkeiten, die geschaffen werden.

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